@willi
Hallo Willi, das freut mich sehr, dass euch der lange Wegstrecken-Simulator so gut gefällt.
Die Frage, warum das Druckbegrenzungsventil hinter der Pumpe und nicht davor eingebaut ist, möchte ich dir aus meiner jahrelangen Erfahrung heraus erläutern. Der maximale Ausgangsdruck einer Feuerlöschkreiselpumpe beträgt 16 bar. Wenn wir über diese 16 bar kommen, kann es zu Beschädigungen der Pumpe kommen. Ein Druckbegrenzungsventil kann maximal auf 16 bar eingestellt werden. Das bedeutet, wenn es hinter der Pumpe eingebaut ist, wird verhindert, dass der Pumpenausgangsdruck zu hoch wird, da überschüssiger Druck entsprechend abgelassen wird.
Ich habe es häufiger erlebt, dass Lehrgangsteilnehmer das Druckbegrenzungsventil vor der Pumpe höher einstellen, weil sie den tatsächlichen Eingangsdruck nicht genau kennen, da eine lange Wegstrecke sehr schwankt. Dadurch wird der Druck teilweise über 10 bar eingestellt. Wenn die Pumpe dann auf Volllast läuft und das Druckbegrenzungsventil auf 12 bar eingestellt ist, erhält die Pumpe 12 bar als Vordruck. Wenn die Pumpe selbst 15 bar Druck erzeugt, ergibt das einen Überdruck von 27 bar, was die Pumpe beschädigen würde.
Oder was ich auch schon erlebt habe, ist, dass Lehrgangsteilnehmer das Druckbegrenzungsventil hochstellen, wenn es auslöst, weil das plötzliche Auslösen beeindruckend ist. Wird das Ventil dann von z.B. 2 bar auf 10 bar hochgestellt, bekommt die Pumpe sofort wieder einen Vordruck von 10 bar. Dieser erhöhte Vordruck kann in Kombination mit dem Eigendruck der Pumpe dafür sorgen, dass der Ausgangsdruck der Pumpe weit über 16 bar steigt – und so kann die Pumpe beschädigt werden.
Wichtig ist, wenn man das Druckbegrenzungsventil hinter der Pumpe einbaut, dass der Abgang, an dem das Ventil angeschlossen ist, niemals geschlossen wird, weil man sonst das Druckbegrenzungsventil außer Funktion setzt.
Ich hoffe das beantwortet deine Frage.
Mit besten Grüßen
Matthias